Finanzierung
Um kommunale Anbieter zu unterstützen, mit einer nachhaltigen, geothermischen Wärmeversorgung zur Daseinsvorsorge beizutragen, wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Förderstrukturen für die Geothermie geschaffen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat bereits 2022 Eckpunkte für eine Erdwärmekampagne definiert. Um das hier definierte Ziel zu erreichen, bis 2030 ein geothermisches Potenzial von 10 Terawattstunden zu erschließen, wurden der Dialogprozess, die Datenkampagne, die Explorationskampagne, die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, Förderprogramme (BEW, EEW, Explorationsprogramm), die Risikoabfederung, die gesellschaftliche Akzeptanz und die Verfügbarkeit von Fachkräften sowie Mess- und Bohranlagen als Schlüsselfaktoren definiert.
Die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW)
Ziel der BEW-Förderung ist die Dekarbonisierung von Bestandsnetzen und der Neubau von Wärmenetzen, die überwiegend aus erneuerbaren Energiequellen gespeist werden. Aus diesem Grund werden geothermische Anlagen zur Wärmeerzeugung, deren Energie in Wärmenetze eingespeist werden soll, mit bis zu 40 Prozent der Investitionskosten gefördert.
Die Bundesförderung Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW)
Die KfW Bankengruppe (KfW) unterstützt über das „Modul 2: Prozesswärme aus erneuerbaren Energien“ Maßnahmen, etwa mit Förderkrediten bis zu 100 Mio. Euro und bis zu 60 % Tilgungszuschuss. Neben Machbarkeitsstudien, die sich etwa die Durchführung weiterer explorativer Maßnahmen wie seismischer Messungen, Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen oder Kostenschätzungen beschäftigen, wird auch die Errichtung und Inbetriebnahme von Geothermieanlagen unterstützt. Unter letzteren Punkt fallen etwa Planungsleistungen, Bohrungen und der Bau einer Wärmezentrale. Auch eventuell nötige Großwärmepumpen, die das Temperaturniveau des Tiefenwassers auf das im Fernwärmenetz gebrauchte Niveau anheben, qualifizieren sich für die EEW-Förderung.
Die Bundesförderung von Explorationsmaßnahmen (Explorationsprogramm)
Die Förderung von Explorationsmaßnahmen für Wärmeprojekte in bislang weniger erkundeten Gebieten, die eine positive Prognose erwarten lassen, wird im Rahmen des Eckpunktepapiers ebenfalls vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Für die Erkundung müssen „etablierte Technologien“, wie die 3D-Seismik, zum Einsatz kommen und die Umsetzung von einem Forschungsprogramm begleitet werden. Die Förderung für seismische Messungen und die erste Bohrung liegt im Bereich von 50 % der Kosten. Das Explorationsprogramm ist jedoch nicht mit dem BEW kombinierbar.